Deutsche und Tschechen – Europäische Nachbarschaft im Spiegel von Geschichte und Gegenwart

Regionalleitung Ost

Datum
17.09.2018 - 20.09.2018

Veranstaltungsort
Dresden und Prag



Seminar

in Kooperation mit der Bundeswehr
für Soldaten und politisch interessierte Bürger und Bürgerinnen
(27 Teilnehmer)

Teilnehmerbeitrag:

250 € pro TN

Unterkunft:

Dresden:   Unterkunft in Eigenverantwortung der Gruppe

Prag:   B&B Prague City, Prvního pluku 29, 186 00 Praha 8-Karlín (7 EZ, 10 DZ)

Seminarleitung:

Ilka Petermann, Regionalleitung Neue Bundesländer & Bayern

Seminarziel:

Die neuen Bundesländer brachten in das vereinigte Deutschland ein reiches historisches Erbe ein. Die friedliche Revolution, die 1989 von Sachsen aus die gesamte DDR erfasste, bildete die Voraussetzung für die Wiedervereinigung. Der politische Umbruch in der ehemaligen DDR und das Aufgehen der neuen Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland erzwangen einen bis heute nicht abgeschlossenen Strukturwandel. Das Seminar informiert am Beispiel Dresdens über die Ursachen und Folgen der deutschen Teilung vor allem für die Menschen in der DDR, und die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der neuen Länder seit der Wiedervereinigung. Dies beinhaltet auch die Beziehungen zu den Nachbarländern im Herzen Europas. Nicht erst seit dem Beitritt zur EU besteht eine enge Bindung von Tschechen und Deutschen. Die gemeinsame Geschichte verbindet und ist Verpflichtung.

Im Seminar werden die Teilnehmer vor Ort in Prag die Hauptstadt der Tschechischen Republik und deren aktuelle politische Vertretung beim Besuch des Abgeordnetenhauses kennenlernen. Neben dem zeitgenössischen Prag wird auch die historische Bedeutung der Stadt für die europäische Geschichte thematisiert. Dazu gehört beispielsweise der 30-jährige Krieg, der mit dem Prager Fenstersturz seinen Anfang nahm und der Europa nachhaltig prägte. Ebenso prägend für die europäische Geschichte war der sogenannte „Prager Frühling“ im Jahr 1968, mit dem Versuch, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen, der von sowjetischen Panzern brutal niedergeschlagen wurde.

Auch die Geschichte des Zweiten Weltkrieges und seiner Folgen werden thematisiert. Die Gruppe wird im Konzentrationslager Theresienstadt sowie in der Gedenkstätte des von den Deutschen vernichteten Dorfes Lidice diesen Teil der deutsch-tschechischen Geschichte kennenlernen. Das Gedenken an diese Ereignisse sowie der Weg zur Versöhnung hin zur heutigen guten Nachbarschaft wird dabei aufgezeigt. Dazu gehört auch ein Besuch der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag und der damit verbundenen Geschichte der Botschafts-Flüchtlinge, welche im Herbst 1989 ein entscheidender Punkt für die friedliche Revolution war in deren Ergebnis die Deutsche Wiedervereinigung stattfand.

Das Seminar soll die Teilnehmenden in die Lage versetzen, ihre vorhandenen Kenntnisse zu erweitern und am Diskurs über Fragen deutscher-tschechischer und damit europäischer Geschichte aktiv zu partizipieren und dabei ihre eigene Position differenziert vertreten zu können.